Vergleich der Oberklasse AV-Receiver fürs Heimkino 2021

Was können die Flaggschiffe von Denon, Marantz, Anthem und Rotel?

Heimkino AV-Receiver (bzw. deren tunerlosen Geschwister alias "AV-Verstärker) sind die verbreitesten Kommandozentralen in privaten Filmspielhäusern. Während besonders ausgabefreudige Cineasten als Heimkino Kommandozentrale zwar bevorzugt zu reinen AV-Vorstufen greifen, erweisen sich aktuelle AV-Receiver/Verstärker aufgrund der integrierten Endstufen sowie niedrigeren Preise als preisgünstige Alternative. Wir vergleichen aktuelle Heimkino AV-Receiver/Verstärker von Anthem, Denon, Marantz und Rotel des Jahrgangs 2021 auf Leistung, Ausstattung sowie Klangqualität.

Anthem MRX 1140

voller Fokus auf Dolby Atmos mit 16 Kanälen

Hierzulande sind ist kanadische Marke recht unbekannt, doch im Primärmarkt USA genießen deren AV-Receiver eine große Beliebtheit sowie Verbreitung, die sich nicht hinter den Japanern verstecken braucht. In den letzten waren es die "MRX" AV-Receiver der 20er Generation (MRX520/720/1120) sowie die Vorstufe AVM60, die sich durch die Kombination aus musikalisch-warmen Klang, sowie der hauseigenen ARC Raumeinmessung einen Namen gemacht haben. Nach mehr als einem halben Jahrzehnt brachte Anthem Anfang 2021 eine komplett neuentwickelte Nachfolgegeneration auf den Markt. Von den Modellen der 40er Reihe haben wir mit dem MRX1140 den größten Vollverstärker im Testfeld dabei. Der MRX1140 kommt nicht nur mit einer aufgefrischten Optik im Trinnov Design des Weges, sondern basiert auf einer neuen Decoding Architektur, die komplett auf Dolby Atmos sowie DTS-X setzt und bis zu 16 Kanäle decodiert. Bei der HDMI Platine gibt sich Anthem bewusst konservativ und bevorzugt die aktuellen Geräte mit zuverlässigen HDMI2.0 Platinen zu versehen. Upgradewilligen Kunden wird für 2021 ein (kostenpflichtiger) Board-Tausch versprochen. 

  • 15.2ch Processing
  • 11 Endstufen, lexibel zuweisbar, nicht abschaltbar
  • Decoder für Dolby Atmos und DTS-X
  • 4K Videosektion, ohne Scaler, alle Eingänge mit HDCP2.2
  • ARC Raumeinmessung

Aktuell wird der Anthem MRX1140 zu einem Preis von 4400 Euro angeboten. Damit liegt der kanadische AV-Verstärker zwar auf dem Niveau des schlechter ausgestatteten Vorgängers MRX1120, ordnet sich hinsichtlich des Testfeldes jedoch dennoch im oberen Bereich ein. Gleichzeitig ist der Anthem MRX1140 jedoch das einzige Geräte in diesem Vergleich, welches in der Lage ist, Dolby Atmos und DTS-X mit 16 Kanälen (also 9.1.6) zu berechnen, 

Denon AVC-A110

Jubiläumsmodell von Denon auf Basis des X8500HA

Das Rezept des A110 ist in der Theorie sehr einfach: man nehme einen X8500H (noch ohne A) , nehme das HDMI Upgrade vorweg und garniere das Ganze mit mehreren dutzend Optimierungen an klangrelevanten Stellen im Gerät -> und fertig das Jubiläumsmodell inklusive überarbeiteter Klangabstimmung vom Denon Soundmeister Yuuki Takahashi. Äußer trägt der A110 seine Sonderstellung in Form einer Sonderlackierung sowie aufgewerteten Gehäusedetails (zB. hochwertigere Drehregler) zur Schau. Bei den inneren Werten hat sich der Denon Soundingenieur von der Stromversorgung (neuer Transformator) über die Signalverarbeitung (neues Mainboard mit halber Impedanz) bis hin zu den Endstufen (verbesserte Hauptkondensatoren sowie Widerstände) ausgelebt. Auch das Gehäuse wurde in Hinblick auf das Resonanzverhalten in Form von neuen Standfüßen sowie einer neuen Trafogrundplatte optimiert.

  • 13.2ch Processing (max Layout 7.1.6 / 9.1.4)
  • 13 Endstufen, flexibel zuweisbar und einzeln abschaltbar
  • Decoder für Dolby Atmos, DTS-X, Auro3D, MPEG-H, iMAX
  • 8K Videosektion, davon alle Eingänge mit HDCP2.3
  • Audyssey Raumeinmessung

Die Kombination als Limitierung und Feintuning über besonders selektierte Komponenten fordert beim Preis einen hohen Tribut. Per August 2021 listet der japanische Großanbieter sein Flaggschiff bei 5699 Euro. Damit ist der optimierte X8500H auf einem Preisniveau, auf dem Sie auch Vor-/Endstufenkombinationen, wie z.B. die Yamaha CX/MX-A 5200 bekommen. 

Denon AVC-X8500HA

Innovation durch Endstufenflexibilität bei Vollausstattung

Die A Version des weit verbreiteten X8500H ist im Grunde nicht mehr als kleines Facelift, welches eine 8K taugliche Videoplatine sowie (notgedrungen) neue DA Wandler mitbringt. Doch auch mit jenen kleinen Updates ist der X8500HA nicht zu unterschätzen und bietet nach wie vor hinsichtlich der reinen Features das kompletteste Paket derzeit am Markt. Sein Alleinstellungsmerkmal ist in der umfangreichen Endstufenbestückung zu finden, die in jener Form derzeit kein anderes Gerät auffährt.

  • 13.2ch Processing (max Layout 7.1.6 / 9.1.4)
  • 13 Endstufen, flexibel zuweisbar und einzeln abschaltbar
  • Decoder für Dolby Atmos, DTS-X, Auro3D, MPEG-H, iMAX
  • 8K Videosektion, davon alle Eingänge mit HDCP2.3
  • Audyssey Raumeinmessung

Der AVC-X8500HA wurde nicht nur hinsichtlich Technik, sondern auch dem Preis an aktuelle Verhältnisse angepasst und taxiert per August 2021 bei 4299 Euro und somit in der Mitte des Vergleichsfeldes.

Marantz SR8015

Preislich attraktiver Oberklasse-AVR mit aufwendiger Konstruktion

Nach 12 kommt 15 - zumindest bei Marantz, denn nachdem der erfolgreiche SR8012 AV-Receiver 4 Jahre lang als audiophiler Mehrkanaljongleur auf dem Heimkinoparkett überzeugte, war Ende 2020 Zeit für eine Wachablösung.

Der SR8015 wurde dabei hinsichtlich der Features enorm aufgewertet:

  • 13.2ch Processing (max Layout 7.1.6 / 9.1.4)
  • 11 Endstufen, komplett abschaltbar
  • Decoder für Dolby Atmos, Auro3D, DTS-X, MPEG-H, iMAX
  • 8K Videosektion inklusive 8K Scaler, alle Eingänge mit HDCP2.3
  • Audyssey Raumeinmessung

Der Marantz SR8015 liegt mit einer UVP von 3299 Euro am unteren Ende des Testfeldes, bietet dafür aber dennoch einen der aufwändigsten Aufbauten. Die massive Kupfer-Basis, die elf diskrete HDAM Endstufenmodule, der Ringkerntrafo sowie viele weitere Details machen deutlich, dass der Traditionsanbieter sein AV-Verstärker Flaggschiff nicht nur durch Ausstattung definieren will. Derzeit (Sommer 2021) ist der SR8015 besonders stark von Lieferknappheiten betroffen und vergleichsweise schwer zu bekommen. 

Rotel RAP-1580 MK2

HDMI 2.0 Kommandozentrale mit fokussierter Ausstattung

Rotel genießt innerhalb der Heimkinobranche zwar nicht den Ruf als Innovator, jedoch festigten Geräte wie z.B. die legendäre RSP-1098/RMB-1095 Kombi den Ruf, ein außergewöhnliches detailreiches und feinsinniges Klangerlebnis zu fairen Preisen zu bieten. Die Neuauflage des (einzigen) Rotel Heimkino Vollverstärkers RAP-1580 MK2 bringt alle Zutaten mit, den Erwartungen gerecht zu werden: in der zweiten Evolutionsstufe kombiniert die japanische Firma bekannte Rotelkonzepte wie das Balanced Design (konsequent hochwertige Komponenten in allen Bereichen des Gerätes) mit einer aufgefrischten HDMI Platine sowie der Implementation von Dirac als Raumeinmesssystem.

Rotel setzt bereits bei der Ausstattung auf Purismus: 

  • 11.2ch Processing (max Layout 7.1.4)

  • 9 Endstufen, flexibel zuweisbar, nicht abschaltbar

  • Decoder für Dolby Atmos, DTS-X

  • 4K Videosektion, davon nur 3 Eingänge mit HDCP2.2

  • Dirac Raumeinmessung 

 

Rotel listet den RAP-1580MK2 mit einer UVP von 4290 Euro. Sie erhalten dafür (neben dem AV-Verstärker und dem üblichen Lieferumfang  ein hochwertiges USB Mikrofon sowie 19´´ Rackmontagewinkel. Software-seitig ist standardmäßig nur eine funktionseingeschränkte Version von Dirac enthalten, mit der lediglich Frequenzen zwischen 20 und 400 Hertz korrigiert werden können. Für die Freischaltung kann hier eine Lizenzerweiterung für 99 Euro erworben werden. Diese Lizenz ist benutzer- UND gerätegebunden und berechtigt weder zum Kalibrieren aller Dirac Geräte, noch kann diese unkompliziert weitergegeben werden. 

Messwerte:

Bitte beachten Sie, dass die Messungen lediglich einen kleinen Anhaltspunkt der praxisrelevanten Klangaspekte abbilden können und nicht 1:1 mit der Praxis übertragbar sind. Wir testen die Leistung beispielsweise mit 8 Ohm Lastwiderständen, während richtige Lautsprecher eine frequenzabhängige Impedanz zwischen oftmals 2,5 und 6 Ohm aufweisen. Die nachfolgenden Messungen dienen primär als vorsichtiger Vergleichsindikator, die Geräte auf diese Weise miteinander zusätzlich zum Hörtest auch auf messtechnischer Ebene miteinander zu vergleichen.

 

2ch Leistung
(an 8 Ohm) 

5ch Leistung
(an 8 Ohm) 

Klirr bei 100 Watt
(Endstufe, bei 2ch) 

Klirr über Pre-Out
(Vorstufe) 

Rechtecksignal Pure Direct
(an Endstufe) 

Rechtecksignal DSP
(an Endstufe) 

Anthem MRX1140 

125 Watt

 40 Watt

0,085 %

0,035% 

<10ms

8ms

Denon AVC-A110

160 Watt120 Watt0,065%

0,035% /

0,025% Pre-Amp-Mode

5,7ms10ms

Denon AVC X-8500HA

160 Watt

120 Watt 

0,065%

0,035% /

0,025% Pre-Amp-Mode

 

 5,7ms

10ms

Marantz SR8015

140 Watt110 Watt0,065%

0,035% /

0,025% Pre-Amp-Mode

5,7ms

10ms

Rotel RAP-1580 MK2

150 Watt

100 Watt

0,075%

0,035% (bei 1Volt)

17-19ms

> 2ms

Ausstattung / Technik Vergleich:

 

max. Decoding

interne AmpsAmp Modes3D SoundHDMIRaumeinmessung

Anthem MRX1140 

15.1ch

11

Zuweisung für andere Kanäle

Dolby, DTS

2.0, später Upgrade auf 2.1

ARC

6 Setup Grundprofile

Denon AVC-A110

13.1ch

13

Zuweisung für andere Kanäle

Komplettabschaltung

Einzelabschaltung

Dolby

DTS

Auro3D

MPEG-H

IMAX

2.1

Audyssey

1 Setup Profil

Denon AVC X-8500HA

13.1ch

13

Zuweisung für andere Kanäle

Komplettabschaltung

Einzelabschaltung

Dolby

DTS

Auro3D

MPEG-H

IMAX

2.1

Audyssey

1 Setup Profil

Marantz SR8015

13.1ch

11

Zuweisung für andere Kanäle

Komplettabschaltung

Einzelabschaltung

Dolby

DTS

Auro3D

MPEG-H

IMAX

2.1

Audyssey

2 Setup Profile

Rotel RAP-1580 MK2

11.1ch

7

Zuweisung für andere Kanäle

Dolby

DTS

2.0

Dirac LE

1 Setup Grundprofil

6 Dirac Speicher

Klang-/Praxiseindrücke:

Wir beziehen uns auf "Game of Thrones" - Schlacht in der Schwarzwasserbucht (Dolby Atmos Trailer Disc).

Das neutralste Gerät ist der Rotel Verstärker. Er bildet die Klangbalance zwischen Stimmen, Score und Effekten am ausgewogensten ab. Anthem und Marantz spielen tendenziell etwas wärmer, indem sie bei feinen Details (Geräusche der Pfeile im Köcher / Armbrust Vorbereitung) minimal sanfter agieren und bei Stimmen gleichzeitig etwas druckvoller agieren.

MRX1140 und SR8015 spielen dabei sehr detailliert und arbeiten auch feine Details heraus, so dass das Klangbild keineswegs dumpf wirkt. Der Rotel RAP-1580MK2 spielt indes noch einen Hauch feingliedriger, was ihn zusammen mit der etwas höheren Präzision im Grundtonbereich besonders bei der Sprachwiedergabe Vorteile bringt. Der Denon AVC-A110 weist tonal eine ähnliche Charakteristik wie Marantz/Anthem auf, klingt dabei jedoch sogar noch minimal detailreicher als der Rotel RAP-1580MK2.

Der A110 ist auch der Verstärker, der bei laut gesprochenen Kommandos am meisten Feindynamik aufbaut, dicht gefolgt vom Rotel. Beim Denon AVC-X8500HA klingt die Szene am Wuchtigsten: die Bässe drücken noch etwas mehr, während Hochtoneffekte mit einen kleinen Schluss zusätzlich Prägnanz wiedergegeben werden. Die Sprachwiedergabe klingt dadurch minimal dünner, was besonders bei den Kommandos von Sir Davos auffällt.

Während der X8500 feindynamisch sowohl sein größeres Geschwistermodell, als auch den Rotel RAP-1580MK2 sowie den Marantz SR8015 ziehen lassen muss, zieht er bei der Schlachtszene alle Register: wenn Explosionen und wilde Tiefbasseffekte das Klangbild kennzeichnen, bietet der X8500 eine überzeugende Grobdynamik bzw. Pegelfestigkeit. Einzig der A110 klingt hier noch eine Spur entspannter, doch alle anderen Geräte überflügelt der X8500 entweder deutlich (Anthem MRX1140), oder mit einem kleinen Vorsprung (Rotel / Marantz).

In Bezug auf die Räumlichkeit liegt der Anthem MRX1140 dank seiner ARC Raumeinmessung vorne und generiert das stabilste und weiträumigste Klangbild. Die beiden Denon und der Marantz Verstärker werden hier mit aktivierter Raumeinmessung ein wenig ausgebremst und können weder die Räumlichkeit des Anthem, noch die Lokalisitionsschärfe des Dirac bestückten Rotel RAP-1580MK2 mitgehen.

Wichtig: speziell die Unterschiede hinsichtlich der räumlichen Abbildung unter Einbeziehung der Raumeinmessungen sind sehr gering. Hier möchten wir auf die vielfache größere Bedeutung von Raumakustik, Lautsprecheraufstellung und Sitzplatz hinweisen. 

Gesamtfazit:

Generell bieten alle Komponenten ein hohes Niveau, sowohl bei Klang als auch Zuverlässigkeit und decken daher ein breites Spektrum an Klangvorlieben und Heimkinokonzepten ab.

Dies ist auch der Grund, warum sämtliche hier besprochenen Geräte zu unserem Sofortlieferprogramm gehören, welches Sie in unserem Onlineshop www.takeoffmedia24.de finden. Dort bieten wir Ihnen nicht nur eine schnelle Lieferbarkeit, sondern auch attraktive Konditionen inkl. Skonto, Zahlung der Paypal/Amazon sondern auch exklusive Erklärvideos sowie professionellen Support/Beratung.

Jedes der hier vorgestellten Geräte hat seinen eigenen Charme bzw. Reiz, gleichzeitig aber auch Schwachstellen. Bitte beachten Sie, dass die nachfolgende Liste kein Ranking darstellt, sondern schlichtweg (wie auch bei der einführenden Vorstellung) alphabetisch aufgeführt ist.

Im Folgenden sind sämtliche der AV-Boliden noch mit einem eigenen Fazit versehen.

Fazit Anthem MRX 1140:

Atmos Spezialist für Fortgeschrittene

Anthem MRX1140: Der MRX1140 empfiehlt sich für musikalisch veranlagte Mehrkanalhörer, die sich nicht scheuen, eine Einarbeitungszeit für AVR-Bedienung und Raumeinmessung zu investieren.

Obwohl die Endstufen vergleichsweise schwach sind, reichen sie für normale Wohnzimmersituationen locker aus. Die Ausstattung ist zeitgemäß und dank Ankopplung von Airplay, Chromecast, Spotify und Roon wird sich hier niemand über mangelnde Konnektivität beklagen.

Mit den verschiedenen Setup Profilen erweist sich der Anthem AV-Amp als wandelbarer Heimkinojongleur und mit einem Endstufenupgrade über Anthems famose MCA525 Gen2 wird quasi jedes private Kino auf sehr hohes Niveau gebracht. 

Pro:

+ Unterstützung für Dolby Atmos mit 9.1.6 Layout

+ 5 Setup Profile

+ Raumeinmessung mit Fokussierung auf Räumlichkeit und Natürlichkeit

+ sehr gute Streaming Unterstützung

Contra:

- recht schwache Endstufen

- hoher Preis

- wird schnell heiß und laut (Lüfter)

- verschachtelte Bedienlogik 

Fazit Denon AVC-A110:

A1 Flair mit modernen Features

Der A110 ist ein Sonderfall: wer das Gerät einmal in einer sorgfältig abgestimmten Umgebung gehört hat, wird dem Flair dieses Ausnahmegerätes schnell erliegen.

Doch der Blick auf das Preisetikett holt Einen wieder in die Realität zurück.

Die Tuningmaßnahmen des (guten) X8500 sorgen für einen deutlich audiophileren Klang mit dem akustischen Charme einer A1 Wiedergeburt :-)

Dazu gibt es noch eine volle Ausstattungsliste, so dass eigentlich (neben dem Preis) nur Audyssey als Kritikpunkt übrig bleibt.

Pro:

+ famoser Klang

+ 13 gute Endstufen

+ enorme Flexibilität (Decoder, Endstufen)

+ Vollausstattung inkl. 8K Scaler

+ einfache Bedienung

Contra:

- keine manuellen Equalizer beim Subwoofer einstellbar

- Audyssey Raumeinmessung

- nur ein Setup Profil

- sehr hoher Preis

Fazit Denon AVC-X8500HA:

innovativer Volksbolide

Der Denon bietet ein überzeugendes Gesamtkonzept. Er verkörpert "Mr. Spektakel" und lässt sich in diesem Kontext nichts ankreiden: er ist der derzeit einzigte AV-Amp am Markt, der ein 13.2 Heimkino zum Leben erwecken kann.

Dazu kommt noch, dass seine Endstufe nicht nur quantitativ überzeugen, sondern auch vergleichweise viel Leistung bieten und noch dazu sehr flexibel einsetzbar sind.

Die Decoding Sektion bietet ebenfalls die größte Bandbreite und Vielfalt am Markt, ähnlich sieht es hinsichtlich der Ausstattung aus.

Lediglich sensible Hörer mit dem Wunsch nach dem letzten Quäntchen an Klangkultur werden sich wahrscheinlich an der inszenierenden Charakteristik stören und sich anderen Geräten zuwenden.

Ein Kritikpunkt aus unserer Sicht als professioneller Heimkinobauer: die akustischen Einstellmöglichkeiten sind recht stark eingeschränkt. Einsteiger freuen sich hingehen über eine einfache Bedienung.

Pro:

+ 13 gute Endstufen

+ enorme Flexibilität (Decoder, Endstufen)

+ kraftvoller und mitreißender Klang

+ Vollausstattung inkl. 8K Scaler

+ einfache Bedienung

Contra:

- keine manuellen Equalizer beim Subwoofer einstellbar

- Audyssey Raumeinmessung

- nur ein Setup Profil

Fazit Marantz SR8015:

klassenbestes Gesamtpaket (trotz Audyssey)

Aus unserer Sicht bietet das Marantz Flaggschiff (trotz Audyssey) das beste Gesamtpaket und auch das beste Preis-/Leistungsverhältnis am Markt.

Mit Ausnahme von 2 Endstufenkanälen (und der Zuweisbarkeit der Endstufen) bietet der SR8015 quasi alles, was auch den X8500HA auszeichnet - und das für 1000 Euro weniger.

Und während sein großer Denon Geschwister auf einem älteren Grundlayout unterwegs ist, darf sich der Marantz Heimkino Vollverstärker über neuere DSP-Chips erfreuen, die ihm zwei völlig getrennte Setup-Profile bescheren. In vielen Fällen ist das ein entscheidender Vorteil.

Auch klanglich sehen wir den SR8015 vor dem X8500, da er noch etwas ausgewogener, natürlicher und transparenter aufspielt. 

Pro:

+ angenehmer, natürlicher Klang mit Sinn fürs Detail

+ ordentliche Endstufen

+ sehr hochwertiger Aufbau in Relation zur Preisklasse

+ volle Ausstattung

+ zwei Setup Ebenen

+ einfache Bedienung

Contra:

- keine manuellen Equalizer beim Subwoofer einstellbar

- Audyssey Raumeinmessung

Fazit Rotel RAP1580MK2:

schlanke (Ausstattungslinie) macht audiophil

Rotel genießt unter Kennern ohnehin einen überlegenen Ruf. Bei den Heimkinokomponenten hingehen eilt Rotel auch den Flair einer Diva voraus, den nicht selten berichten Anwender über HDMI und Decoding Probleme.

Bei unserem Test hat sich die RAP1580MK2 stets von ihrer besten Seite gezeigt, so dass wir diesen AV-Amp für das Käuferprofil uneingeschränkt empfehlen. Die RAP-1580MK2 spricht Heimkinofans an, die den Fokus auf einen schlank ausgestatteten AV-Amp im Rahmen einer eher puristischen Anlage legen.

Den Wettbewerb um die meisten Features und Kanäle überlasst die RAP1580MK2 den anderen. Beim Klang hingehen ist der dicke Rotel in der 4.000 Euro Liga eine Klasse für sich, da ein hohes Maß an Auflösungsvermögen und Differenzierungsvermögen geboten wird. Außerdem erweist sich die Dirac Raumeinmessung als sehr gut implementiert.

Was die MK2 an akustischem Feinschliff (besonders mit Dirac) aufbringt, lässt sie jedoch an manch anderen Details vermissen: das OSD Menü ist altbacken, Bass/Höhen Regelung sucht macht vergebens und auch eine WLAN Funktion sowie mehr vollwertige HDCP2.2 SChnittstellen sind in der 4.000 Euro Preisklasse eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Diese Eigenheiten werden Klanggrourmets aber nach den ersten Takten sehr wahrscheinlich schnell in den Hintergrund geraten... 

Pro:

+ feingliedriger Klang

+ hohe Leistung

+ sehr gute Raumeinmessung

+ 6 Klangprofile für Dirac

Contra:

- volles Dirac kostet Aufpreis

- keine separaten Klangregler (Bässe/Höhen)

- nur drei HDCPC2.2 HDMI Eingänge

- magere Ausstattung