Denon AVC-X8500HA

Das A-Modell im Vergleich der 2021er Heimkino AV-Receiver

Bester Heimkino AV-Receiver 2021?

In der Theorie ist der Denon AVC-X8500HA auf dem Datenblatt der beste AV-Receiver fürs eigene Kino zuhause im Jahr 2021.

Er kommt mit 13.2-Kanal Processing und einem Monoblock-Leistungsverstärker-Design mit 13 einzeln abschaltbaren, internen Endstufen mit jeweils 130 Watt (8 Ohm), W-Lan, Ethernet, Streaming, Web Interface, Install Wizard, Raumeinmessung und in der A-Version mittlerweile mit 8K Videosektion und 8K-Upscaler daher.

Außerdem bietet er neueste Technologien und Soundformate wie beispielsweise Dolby Atmos, DTS:X Pro, Auro3D, IMAX Enhanced, HDR10+, Dolby Vision, Musik Streaming, Apple Air Play.

Ob sich das Gerät jedoch auch in der Praxis in einem dedizierten Heimkino behaupten kann, testen wir in diesem Video anhand Hörbeispielen und verscheidenen Testmessungen. 

Unverändertes Design und neue Videosektion

Denon präsentierte ja bereits 2018 den AVC-X8500H, welcher nun lediglich mit einem Upgrade der HDMI-Platine auf den neuen Standard 2.1 erweitert wurde. 

Somit gibt es am Gehäuse keine Änderungen, lediglich die HDMI-Sektion wurde erweitert auf HDCP 2.3, einen 8K Eingang und 2x 8K Ausgänge mit 8K@60Hz Passthrough und -Upscaling bzw. 4K@120Hz.

Aufgrund des oft erwähnten Mangels der bisherigen AKM-Wandler, hat sich Denon entschieden, in den A-Modellen ESS Sabre Chips zu verbauen.

Dabei kommen 8 Premium 2-Kanal-DAC´s (32 Bit) zum Einsatz, deren Klang sich laut Herstelleraussage nicht merklich zum bisherigen Modell unterscheiden soll.

Da uns beim Test kein Gerät mit alten Wandlern mehr zur Verfügung stand, konnte dies im Test nicht verifiziert werden.

Die klangliche Grundcharakteristik ist nach unserer Einschätzung weiterhin gegeben, sodass bei einem Upgrade keine akustischen Einbußen befürchtet werden müssen.

Effektvoller Klang und gute Grobdynamik

Der X8500HA klingt ebenso "effektig" wie sein Vorgänger. Er interpretiert das Quellmaterial, spielt dabei obenrum zugespitzt und untenrum druckvoll, wobei er nicht alle audiophilen Tugenden über Bord wirft, sondern auch in der Lage ist Präzision abzuliefern. 

Im Hintergrund spielt der Rotel RAP-1580 MK2 etwas lebendiger und durchdetailierter mit einer besseren dynamischeren Differenzierung und im Mitteltonbereich sowie in der Feindynamik hat der Marantz SR8015 mehr "Biss". Der Anthem MRX 1140 glänzt durch die Raumeinmessung mit ARC im Vergleich mit Denons Audyssey mit der besseren Räumlichkeit.

Der Detailreichtum in Kampfszenen, das wirkungsvolle Freistellen von im Tonstudio herausgearbeiteten Klängen und die brachiale Leistungsentfaltung bei der Grobdynamik (im Kontext der getesteten AV-Receiver) liegen dem 8500er am besten. Lediglich das getunte Schwestermodell - der Denon AVC-A110 - schafft es, dabei noch etwas unangestrengter und gleichzeitig feinfühliger zu klingen.

Messergebnisse im Detail

Bei 2,1 Volt Eingangsspannung, 8 Ohm Widerstand und 160 Watt liegt der Klirr im Stereobetrieb bei relativ hohen 0,095%, bei 100 Watt sind es 0,065%.

Vorstufenseitig ergeben sich bei 1,5 Volt Ausgangspannung im Stereobetrieb 0,035% Klirr, im Pre-Amp Mode pendelt er sich bei 0,025% ein. Das kennen wir so bereits aus der Vergangenheit vom Test des AVC-A110.

Die Rechtecksignale haben eine Abfallzeit bei der Vorstufe von 1,6ms und werden durch die internen Endstufen auf 5,7ms verlangsamt. Bei Anwendung des DSP´s wird die Abfallzeit weiter verzögert auf 10ms.

Die nominale Mehrkanalleistung liegt bei 0,05% Klirr bei 50 Watt, 0,06% bei 100 Watt (gemessen an 8 Ohm).

Die Schutzfunktion arbeitet zuverlässig und im Mehrkanalbetrieb wird eine konstante Leistungsabgabe bei 30 Watt/8Ohm ohne Abschaltung gewährleistet. Dies ist jedoch nur ein messtechnisches Ergebnis im Labor und nicht praxisrelevant.

Fazit: Effektvolle Performance für Action-Blockbuster

Was Denon mit seinem AVC-X8500HA an Ausstattung abliefert, ist beeindruckend und den Preis (derzeit bei uns 3.999,- €) auf jeden Fall gerechtfertigt. 

Der klangliche Aspekt wiederum steht auf einem anderen Blatt Papier. Hier findet der 8500er seine Fans ganz klar in den Reihen der actiongeladenen Marvel-Blockbustern, bei denen eine imposante, druckvolle Akustikbühne generiert werden soll. Künstlicher, diffuser, straighter, "in-the-face" sind die Attribute, die der Denon zur Perfektion beherrscht. Freunde fein nuancierter, audiophiler Musikwiedergabe sollten hingegen einen separaten Stereo-Bereich in ihr Haus integrieren, oder wenn es im Heimkino stattfinden soll, einen anderen AV-Receiver in Betracht ziehen, beispielsweise den Rotel RAP-1580 MK2.

Die größte Herausforderung, die der X8500HA an den Käufer stellt, ist die konzeptionelle Abwägung. Mit seinen 13 internen Endstufen und 13.2 decodierbaren Kanälen ist er in der Lage umfangreiche Layouts anzusteuern. Und im Kontext eines einzelnen, geschlossenen Gerätes arbeiten die Endstufen auch sehr gut, ohne Frage. Wenn Sie jedoch in einem dedizierten, stark bedämpften Heimkino mit vielen, großen Lautsprechern laut aufdrehen möchten, dann ist vielleicht der Schritt zu einer Vor-/Endstufen Kombination eine Überlegung wert.  

Für Aufsteiger innerhalb der Denon Produktfamilie, die sich an der intuitiven und unkomplizierten Bedienung erfreuen, ist dieses Flaggschiff definitiv eine Option. Eine ebenfalls gute Alternative in diesem Fall wäre jedoch auch der Marantz SR8015, welcher decoderseitig identisch aufgebaut ist, das "Dual Speaker Setup Preset" beherrscht und ca. 1000€ günstiger ist - was man in eine Stereo-Endstufe zur Unterstützung investieren könnte. Nachteil sind die beim Marantz nicht einzeln abschaltbaren Endstufen.

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